23. November 2024

Schwarze Messen und Lokalreporter

Die Offenbach Post meldet am 06.12.2013 die Impressionen eines Kultur Redakteures zum Konzert von Black Sabbath in der Festhalle, „So lange der dicke Mann noch singt, hat der Exorzismus nicht fertig.“  HaHaHa, klasse dieser Zeitgeist dem sich der Redakteur unterwirft und seine Sprachakrobatik ist dafür bezeichnend. Folgt man Ihm, dann dürfen Sänger ab 45 keine Bühne mehr betreten. Ich war auch da und fand die Perfektion des Quartetts einfach umwerfend. Einen Tag nach Ozzy Osbornes 65. Geburtstag war das eine reife Leistung, von der ein Großteil des Publikums sich eine Scheibe hätte abschneiden können. Die Herren und Damen in meinem Alter waren grade noch so in der Lage so lange zu stehen und bei dem unvermeidlichen Zugabe Ritual reichte es grade noch zu einer, dann war das Publikum, und nicht die Band, platt. Der Offenbach Post Reporter sollte sich mal vergegenwärtigen was es für Mitte bis Ende Sechzigjährige heißt eine solche Show durchzustehen. Das fängt schon bei der Leistungsfähigkeit der Prostata an. Ist sonst niemandem aufgefallen wie gut die drei alten Männer in Schuss waren? Die hatten noch fast alle Ihre Haare, Ihr BMI war nicht außer Kontrolle geraten und Handwerklich war das Konzert einfach umwerfend. Auch wenn die Stimme Ozzys seines Alters entsprechend nicht mehr alle Höhen der Jungend erreichte, so hat er keinen einzigen Einsatz verpasst und sich nahtlos in die perfekte Vorstellung seiner Bandgenossen eingereiht.

Hand aufs Herz, niemand auf dieser Welt hätte diese Stücke besser vortragen können. Das war Black Sabbath und für den Mut Stücke wie „Into the Void“ mit „Age of Reason“ in einer Show zu mischen zolle ich höchsten Respekt.

Folgt man dem was unser Autor Mehdi Martens über Energie sagt, dann gibt es wirklich eine fast schwarzmagische Erklärung dafür. Die Anbetung durch die Massen scheint genug Energie freizusetzten das selbst ein Drogenwrack wie Ozzy zu einem veritablen Sänger Mutiert. Die eigentliche Leistung dabei ist es, mit dieser Energie richtig umzugehen. Sie für jugendlichen Elan bei der Bühnenshow zu verwenden ist dabei bestimmt der richtige Weg, Drogen als Antipol zu verwenden und früh zu sterben definitiv der Falsche.

Daher komme ich nicht umhin diesen Auftritt zu bewundern und mir und dem restlichen Publikum zu wünschen, dass wir in der Lage sind mit unserer Energie genauso gut zu haushalten. Dann sehen wir uns auch in 20 Jahren noch bei irgendwelchen Konzerten, statt im Altenheim.

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